Das Alte Land
erstreckt sich von der Süderelbe bei Moorburg bis an die Schwinge bei Stade und ist ein ebener, mit Obstbäumen bewachsener grüner Marschstreifen, dessen fruchtbarer Boden und mildes Klima ideale Voraussetzunge für den Obstbau bieten.Neben den Obstbäumen prägt das Wasser das Landschaftsbild - in regelmässigen Abständen durchziehen Entwässerungsgräben den schmalen Landstrich, ausserdem die Elbnebenflüsse Lühe und Este. Sie markieren als natürliche Grenzen die drei "Meilen" des Alten Landes, die sich aus den seit dem Mittelalter bestehenden Deichverbänden ergeben und bis heute noch gültig sind. Die erste Meile bezeichnet das Gebiet zwischen Stade und Lühe, die zweite das zwischen Lühe und Este und die dritte erstreckt sich von der Este bis an die Hamburger Stadtgrenze. Das rund 170 Quadratkilometer große Gebiet ist ein Geschenk der Elbe. Ebbe und Flut spülten über Jahrtausende das Land auf. Sand und Schlick lagerten sich ab und so entstanden Moore mit vorgelagerten breiten Ufern, die schon früh besiedelt wurden.

Das Alte Land trägt seinen Namen seit dem 14. Jahrhundert, als man das Land beiderseits der Este "terra vetera" (lateinisch: altes Land) nannte.

Das Leben in der Region spielt sich auch heute noch hinter den Deichen ab, die das Gebiet vor Sturmfluten schützen und die Landschaft prägen. Doch die Deiche bieten mehr, als nur Schutz vor dem „Blanken Hans“ - bei schönem Wetter zieht es Besucher und Einheimische zu Hunderten auf dem Elbdeich, um den vorbeiziehenden Schiffen auf ihrer Reise in die weite Welt nachzuschauen, oder von dem sanften mähen der grasenden Schafen begleitet von den Süßkirschen und Äpfeln zu naschen, die hier einem hier geradezu in den Mund wachsen.

Es waren die Holländer, die im 12. Jahrhundert das Land entwässerten und urbar machten. Zugbrücken, Windmühlen, die typische Bauweise der langgezogenen Hufen-Dörfer, alles erinnert noch an die einstigen ersten Siedler. Die meisten Altländer Bauernhäuser sind über 300 Jahre alt. Inschriften und geometrische Muster aus Ziegelmosaik an den Fassaden und prächtige Prunkpforten galten in früheren Zeiten als Statussymbol wohlhabender Bauernund sollten zudem mit ihrer Symbolwirkung Hof und Familie vor Ungemach schützen.

Das Alte Land im Frühjahr ist ein einziges Blütenparadies. Erfüllt vom Duft der blühenden Obstbäume ist es eine Attraktion für Besucher aus nah und fern. Der Obstanbau an der Niederelbe hat eine lange Geschichte, vor 650 Jahren schon wurden die ersten Früchte geerntet, heute ist es das größte geschlossene Obstbaugebiet Nordeuropas.Rund 1300 Altländer Obstbauern produzieren hier frische Früchte. Die Kirschen sind von natur aus madenfrei, denn die Kirschfruchtfliege, deren Larven die Früchte befallen könnten, kommt im Alten Land nicht vor: Sie überlebt die kalten Winter nicht. Den Großteil, nämlich über 80 Prozent der Anbaufläche beanspruchen Elstar, Jonagold, Boskoop, Cox und Co. - die berühmten knackigen Altländer Äpfel.

Standortbedingungen

Auf der nahezu 10.500 ha großen Fläche des Anbaugebietes an der Niederelbe ist ein sehr geeigneter Boden vorherrschend, das als "Marsch" bezeichnete alluviale Schwemmland. Es befindet sich im Urstromtal der Elbe und liegt ca. zwei Meter über bis einen Meter unter NN.

Durch den Einfluß der nahen Nordsee reift das Obst im milden Seeklima und führt bei Äpfeln und Birnen zu einem ausgewogenen Zucker-/ Säureverhältnis, einer intensiven Farbenausprägung und einer dünnen Schale.

Das Zucker-/Säureverhältnis hat wesentlichen Einfluss auf die Geschmacksentfaltung einer Frucht. Das an der Niederelbe vorherrschende ausgewogene Verhältnis zwischen Säure und Zucker führt zu den bekannten hervorragenden Geschmackseigenschaften - süße Früchte mit einer ausgeprägten fruchtigen Note.

Die im Anbaugebiet üblicherweise auftretenden kälteren Nächte vor der Ernte bringen die überragende Deckfarbenausprägung der Früchte hervor. Zudem bewirken wärmere Wachstumsperioden nach der Blüte die Entwicklung optimaler Fruchtgrößen.

Die Frucht muss in dem für das Kernobst idealen Klimaraum keinen Verdunstungsschutz aufbauen - so entsteht die im Vergleich zu Anbaugebieten mit heiß-trockenem Klima dünne Schale mit wenig Wachs-Ausscheidungen.

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